Sonntag, 10. Mai 2009

Vögeleien und Muttertag...

Ein strahlend blauer Himmel, ein mildes Lüftchen schon um 07:30 Uhr - was will man mehr!
Ein größeres Tele!!!!
Ach, nicht wirklich - mein 70/300er reicht für das Meiste.
Wobei - heute hätte omamo lieber ein größeres gehabt.

Unter'm Dach juchhe tummelt es sich - der Nachwuchs ist wach. Und hat Hunger. Und macht einen Heidenlärm - aber gibt es etwas Schöneres als jedes Jahr wieder der Aufzucht zuzuhören?
Als meine 3 Birken, die es eines Tages mal irgendwie als Samen auf die Terrasse geweht hatte, und die ich dann in einen Riesenkübel pflanzte (bis sie eines Tages, aber schon groß und mit silbrig-weißem Stamm dann doch den Gesit aufgaben) hatte ich eines Frühlings sogar ein Amselnest darin.

Und dann zu beobachten, wie Mama Amsel den Lütten das Fliegen beibringt.... unglaublich und unvergesslich. Zwei schnallten es sofort, und der Dritte blieb im Nest und hatte Flug- oder Höhenangst. Aber letztendlich hat Mama Amsel ihn dann doch rausgelockt - aber leider hatte ich da keine gute Kamera zu der Zeit. Und zwei Katzen in der Wohnung, die sabbernd vor der Fensterscheibe saßen und raus wollten... "ä-ä-ä-ä-ä-ä-ä-ä" - dieses Stakkato kennt jeder Katzenfan. Dabei bleibt das Maul offen und der Blick wie Kaa, die Schlange aus dem Dschungelbuch, starr auf das Objekt der Begierde gerichtet.... ä-ä-ä-ä-ä-ä-ä-ä-......

Aber zurück zur diesjährigen Jungschar.

Brachte ich heute morgen einen Müllbeutel zur Tonne und guckte mal ganz vorsichtig nach oben (gar nicht gut, wenn man's am Halse hat, aber frau ist ja nun mal gesund neugierig - oder besser wissensdurstig).

Und entdecke da so was wie ein Nest, das - im Gegensatz zu den anderen - an der Wand klebt.

Also ganz schnell den morgendlichen Gassigang erledigt und omamo Bescheid gegeben, sie möge mit dem Tele runterkommen.

Ach, war das lustig, ihr dann beim Fotografieren zuzugucken - da gab's dann mal nen Schrei, mal nen Tatterich in der Hand, und zwischendurch irgendein Gegrummel weil ihr die Brennweite nicht reichte... na ja, die Bilder sind nicht berauschend, aber das Nest möchte ich Euch doch vorstellen.

Kann es sein, daß es sich dabei um ein altes Schwalbennest handelt, was mittlerweile von Spatzen besetzt wurde? Na, Mats wird uns sicher aufklären.

Ach ja - und dann ist ja auch noch Muttertag heute.
Allen Müttern hier auf diesem Wege erst einmal meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser Jobwahl! Und ich hoffe, Ihr macht den Euren besser als ich...
Aber das wollte ich ja gar nicht thematisieren - nein, beim Gassigang sahen wir einen maximal 10-jährigen Jungen vor dem Blumenladen stehen. Um 07:45 Uhr. Und der Laden war natürlich zu, und ich hörte nur, wie er halblaut "scheiße!" sagte.
An seinem Fahrrad baumelte eine Tüte mit Brötchen, und ich wette, er wollte seiner Mom ein wunderschönes Frühstückerlebnis mit eben auch Blumen bereiten.
Menno, war der Kleine enttäuscht! Und er blieb vor dem Laden stehen, als würde er "Sesam öffne dich!" murmeln.
Ich konnte es natürlich nicht lassen, also bin ich zu ihm hin und hab ihm gezeigt, wo die Öffnungszeiten stehen (SO: 09:30 - ...).
Aber was hilft es ihm, wenn es 07:45 ist?
Ich hab ihm dann nur den Tip gegeben, daß ich früher immer Flieder geklaut hätte für meine Mama. Das dürfe man am Muttertag, aber er solle sich besser ein kleines Messer besorgen aus Mama's Küche, damit der Fliederstrauch keinen Schaden nähme.
Der Blick .... ich fürchte, der Junge war richtig gut erzogen. Oder er hat noch nie einen Erwachsenen (oder so ne Uralte) kennengelernt, die Tips aus der eigenen Jugendzeit preisgeben.
Na, nun muß er sehen, wie er aus der Situation rauskommt - auf jeden Fall machte er sich dann auf seinem Fahrrad aus dem Staub, aber nicht, ohne mir "Danke" zuzurufen.
Oh jemine - wie gut, daß der Bengel nicht weiß, daß ich in ungefähr seinem Alter (oder eher jünger) im Nachbar-Vorgarten (hochherrschaftlich, Hamburg-Winterhude, Agnesstraße) Blumen geklaut und dann auch noch vor dem Haus an Passanten verkauft habe...
Die Hausbesitzerin, eine richtige Dame und Chefin einer sehr bekannten Lederfirma, erwischte mich dabei und maßregelte mich (zugegebenermaßen zu Recht!), was mir eines der verbotenen Wörter entlockte, bevor ich flüchtete.
Ich hätte wissen müssen, daß sowohl die Dame als auch meine Mutter Telefon besaßen....
Ergebnis: mütterliche Strafpredigt plus Erpressung ("entweder du entschuldigst dich oder...")
"Oder" war immer die schlechtere Variante, also hab ich wie ein begossener Pudel an der Haustür der Nachbarvilla geklingelt.
Und mich entschuldigt und versprochen, so was nie wieder zu tun.
Boah, was war die Dame nett! Und dann hat sie mir ein Portemonnaie geschenkt - so aus richtigem, echten Leder, und wir wurden Freunde.
Ich frag mich zwar heute immer noch, wieso gerade ein Portemonnaie (Schokolade oder Bonbons oder auch nur ein Händedruck hätten es ja auch getan). Aber vielleicht hat sie in mir doch einen zukünftigen Unternehmer vermutet....
Auf jeden Fall war das mein persönliches Schlüsselerlebnis, daß es gar nicht schlimm ist, einen Fehler einzugestehen.
Nein, nicht von wegen des Geschenkes, sondern einfach, weil danach die Luft wieder sauber ist und man sich befreit fühlt. Und eine Hand ausgestreckt .... und ein Schlußstrich gezogen wird.
Vorausgesetzt, die ganze Prozedur ist ehrlich.

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