Druck und Dosenbrot!!!

Heute geht es omamo aber endlich an den Kragen.

Seit Monaten erinnere ich sie daran, daß ja nun endlich mal der kleine Taylor rebornt werden müsse.
Da hatte sie immer noch die Ausrede, daß ja das Treffen im Deister verabredet sei, um ein gemütliches Färbewochenende zu viert zu verbringen (frau kennt das ja von gemeinsamen Strick oder Filz-Treffen).

Dagegen wollte ich auch nichts sagen und hab sie also hier weiter herumpusseln lassen.
So Kreative sind ja zum Teil recht eigen und mit Samthandschuhen anzufassen.

Nachdem sie aber völlig frustriert zurückkam - frustriert nur, was das Färben anging, alles andere war, wie vorauszusehen, in schönster Harmonie verlaufen - ließ ich die Samthandschuhe erst noch mal an und tröstete sie. Immerhin war ja noch ein paar Wochen Zeit bis zum Stichtag.

Aber auch die Recherchen in Foren ergaben keine Klarheit, warum selbst Meisterrebornerin Rosi plötzlich "Kalk"ränder auf ihrer Puppe hatte. Kalk konnte es nicht sein, denn alle verdünnten die Farben mit destilliertem Wasser. Zu "Nass in Nass" hatten die Damen auch nicht gearbeitet.

Dem unbeleckten Leser dämmert nun sicherlich, daß das Rebornen, sofern es richtig gemacht wird, eben kein "Puppen anmalen" ist, sondern wirklich eine Kunstfertigkeit, die u.a. viel Farbgespür, Sorgfalt und Erfahrung voraussetzt.

Auf jeden Fall war omamo so richtig "mucksch", wie die Hamburger sagen, und blieb es auch eine längere Zeit.

"Nein, mit den Acrylfarben färbe ich nicht mehr! Das ist ja nur blöd!"

Überleg's Dir - mit Genesis-Farben hast Du kaum Erfahrung!
(Anmerkung: Genesisfarben sind synthetische Ölfarben, die nur bei einer Temperatur von 130° C trocknen, also in extra Kleinöfen nach jeder Lasurschicht "gebacken" werden müssen)

Und weitere Wochen vergingen, ohne daß omamo sich mal unter das Dachfenster bequemte (bestes Licht von Nordost) und den Bausatz wenigstens auspackte...

Jetzt sind es noch knapp 14 Tage bis zum Termin, und das wird eng.
Und auf alle vorsichtigen Zwischenfragen reagierte sie bisher mit dem beliebten Argument vieler Schaffender: "Ich brauche den Druck. Er ist noch nicht stark genug..."

Also gab's heute morgen den Rest-Druck.
Ich hab ihr einfach ihren Tisch fertig gemacht und alles hingestellt.
Immerhin ist es ja nicht nur das Färben, das Zeit braucht - danach geht ja das Rooten (= Haare einzeln "einpflanzen") los, und das ist nun wirklich aufwändig.

Und das ist der Kopf vom kleinen Taylor, roh und unbearbeitet:

Wobei - ob Taylor nun ein Junge wird oder ein Mädchen, das steht noch nicht fest...