Freitag, 18. März 2011

Die Waschmaschine…. Eigentlich….


So eigentlich 
(ich liebe dieses Wort, denn es besagt, dass mensch ja nur eigentlich – also nicht wirklich bzw. nicht mit 100% eine Aussage trifft – eigentlich etwas, worüber sich jeder, der den Mund aufmacht oder irgendetwas lesbar darlegt, im Klaren sein sollte…)

Also eigentlich mag ich ja meinen kleinen Toplader.

Klein und fein schmiegt er sich fast unauffällig neben das Gästeklo, so dass der flächige anderthalbe Quadratmeterboden relativ großformatig erscheint. Eigentlich.

Es ist auch absolut von Vorteil, wenn Frau nicht in knieender Haltung demutsvoll verbissen schmutzige Wäschestücke in eine Maschine stopfen muss, sondern sie ladylike lässig von oben hineinfallen lassen kann.

So eigentlich müsste sie am Rande des Topladerchens sitzen, die langen, schlanken Beine lässig übereinandergeschlagen, einen Prosecco in der rechten und Stöffchen für Stöffchen in der linken Hand…

Ja – so eigentlich…

Nun, das tut sie natürlich nicht, auch schon deshalb, weil so ein Topladerchen eben nicht dafür geschaffen ist. Gut – ich denke da gerade an Rolf, der sicher sofort mit untrüglichem männlichen Scharfblick, vor dem inneren Auge den einskommafünf mal einskommafünf Raum berechnend, männlich logisch unerotisch sofort feststellt, dass frau sich doch zumindest auf’s Klo daneben setzen könnte – das wäre dann halbe Höhe und den Prosecco kann frau doch dann eigentlich auf dem Winszhändewaschbecken abstellen…

Was will mo Euch eigentlich so blumig sagen?
Sie hat ne neue Waschmaschine!

Amerikanisch dick und fett und mit einem Rieseneinfüllloch (schreibt deutschmensch das jetzt mit 3 L?) und 6 Kilo Waschvolumen… Hoover halt.
Shit op Gästeklo-Styling.
Geht eh keiner drauf.
Feng Shui ist da völlig daneben.
So eigentlich…

(Für die Pessimisten: doch, mensch kann noch völlig entspannt und ungequetscht thronen… Stehpinkler haben eh Hausverbot. Eigentlich.)

Warum?
Weil der stylische Toplader (Bauknecht weiß, was Frauen wünschen…) irgendwie nicht mehr funzt.
2 mal hatte ich jetzt den Kundendienst da – nur weil ich eine Badematte gewaschen hatte. Die war – mit Wasser – anscheinend so schwer, dass sie die Trommel aus der Halterung gehebelt hat.

Seit dem habe ich keine Badematten mehr, sondern ein schwedisches Holzgitter.
Fußpilz kann frau sich ja bei sich selber nicht holen – eigentlich.

Und schwarz und dunkel waschen – ging ja gar nicht mehr.
OK – ich bin nicht werbefernsehgläubig, aber anscheinend kalkt Herr Bauknecht still vor sich hin, denn anders kann ich mir die seltsamen Spuren nicht erklären.

Nun steht Mr. Hoover hier – ne, nicht DER (Edgar - http://de.wikipedia.org/wiki/J._Edgar_Hoover ) – und ich pfriemele mich durch die Bedienungsanleitung.

Ist ja schlimmer als beim Autoradio… warum kann man das nicht einfacher machen?
Ich brauche sicher nur wieder 3 Funktionen – Wolle, Synthetik und normal.
Nun kann ich aber innerhalb dieser drei auch noch zig mal entscheiden…. Aber immerhin macht das Teil noch keine Fotos.
Mo beim Einladen der Wäsche oder so…
knieend vor Mr. Hoover…

Egal.
Mr. Hoover steht da, mit seiner kurzen Leine (in Amerika haben die wahrscheinlich viel mehr Steckdosen in den Wänden als wir hier) – also werde ich mal den ersten Fehler machen und  ein Verlängerungsteil einschalten. (Auch wieder ein Grund, Stehpinklern das Betreten des Gästeklo’s zu verbieten…).

Egal.
Vielleicht sollte ich erst einmal ein paar Nuggets in ihm filzen?

Nu isser wech, mein kleiner Toplader – ich hab ihn lieb gehabt, mit all seinen Macken.
Aber – so mal ganz unter uns – Mr. Hoover steht da wie ein Fels in der Brandung.
Ne – bitte keine Assotiationen in punkto Gästeklo!!!!!

Er - der "Neue" - wirkt vertrauensvoll.
Und ich will ihm einfach erst einmal glauben.

So sind wir Frauen halt.

5 Kommentare:

  1. Unter uns Juristen gibt es ein ähnliches Wort, wenn wir uns nicht festlegen können oder wollen GRUNDSÄTZLICH


    :-) Herzlichst Shoushou

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  2. Jepp - das war das erste Wort, was mir mein juristischer Ziehvater Röttger Gross beigebracht hat... (nein, ich habe kein Jura studiert, aber J.G. hat mir u.a. einiges über des Verstehen von juristischen Texten beigebracht... nicht nur, sondern auch...*lol*...im nächsten Leben dann...

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  3. PS -> Shoushou:

    "grundsätzlich" mit seinen Variationen schließt den bösen Vorsatz aus und meint einfach "eigentlich" ... *lol* - ein ebenso nettes Wort ist "unverzüglich"... ohne schuldhaftes Verhalten...
    haben wir noch ein paar mehr Worte, die alles oder nichts bedeuten???

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  4. So toll formuliert, danke für den erfrischenden Beitrag. Hat mir gut getan.
    Ich wünsche dir viel Spass mit der Maschine.
    Herzliche Grüsse, colette

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  5. da habe ich ja glück,dass ich noch eine altmodische Waschküche oder Waschkeller im anderen Haus habe..
    aber köstlich deine beschreibung...ich hoffe immer gutes waschen...und keine überschwemmung..
    ich vermisse sehr gutes abfluss! denn ich schaffe es regelmässig,das flusensieb zu spät zu reinigen und dann stürzt wassersturzbach aus WM beim notöffenen..da helfen nur 20 Handtücher!!und viel wringen..
    übrigends sind eigentlich überall in den bädern die WM direkt am klo stationiert..selten wird das vorher gut überlegt..gruß wiebke

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