Donnerstag, 2. Juli 2015

Beerdigung eines Autos ... Teil 3...

Ich glaub ja unverwüstlich an gutes Karma.
Das hat sich gestern wieder bewiesen.

Am Vormittag hab ich etwas frustriert überlegt, wen ich denn als Zeugen mit zu dem HB-Männchen nehmen könne.
Und mir fiel niemand ein, weil die meisten meiner Freunde und Bekannten hier tagsüber arbeiten.

Da ruft mich unverhofft eine Freundin an und lädt mich zum Italiener Mittags-Schnäppchen ein.

Und während wir genüsslich tafeln, erzählen wir uns natürlich den neuesten Tratsch und was so allgemein bisher passiert ist.

Ergo wurde ich auch meine Auto-Story los.

Och, sagt sie - da rufe ich doch gleich mal den Frank an - der ist Spitze und selber KfZ-ler... spricht's und tut es.
Und eine Viertelstunde später ist Frank da.

Der bestätigt, dass ein Verwerter abmelden muss, bevor er ein Auto verwertet.
Und da er morgen eh zur Zulassungsstelle muss, kann er mich doch vorher zu dem wildgewordenen Griechen fahren und die Übergabe oder was da so geschehen mag, bezeugen.

Frank ist gut einen Kopf grösser als ich und hat breite Schultern - ein gestandenes Mannsbild.

Der M'Barak Verschnitt ist einen Kopf kleiner als ich.

Ich bin begeistert und wir verabreden uns für 09:00 Uhr am nächsten Tag.

Ich sachdoch - Karma!!!!
Immer schön an den Sieg des Guten glauben und selber dabei fair bleiben.

Heute morgen Ankunft in der Werkstatt - ich mit "Body-Guard" ...
Der kleine Grieche sah echt nicht gut aus.
Hüpfte in sein Kabuff und überreichte mir wortlos 2 Autoschilder und den Kfz-Schein und drehte sich gleich wieder zu einem jungen Kunden um.

"Hallo - Serafim! Und wo ist mein angeblich alter KfZ Brief?"

Der Kleine knickte kurz ein und meinte dann, den habe er nicht, der sei beim Verwerter, und er sei ja eh nicht gültig.

Und drehte sich sofort wieder weg.

"Hallo - Serfim! Und wie heisst nun der Verwerter? Ist es dir wieder eingefallen?"

Der Kleine sprang wieder in sein Verwaltungs-Kabuff, streckte mir eine Visitenkarte entgegen und flüchtete sich mit einer 180° Drehung zu dem jungen Kunden.

"na, geht doch!"

Was für ein starker Abgang!
Der kleine Mini-Macho hat bestimmt danach mindestens ne Magentabletter oder einen Ouzo gebraucht.
Der hat nie und nimmer gedacht, dass das doch eigentlich immer freundliche und dankbare alte Mädchen plötlich mit so einem stattlichen Kerl auftaucht!!!

Dann also direktemang zur Zulassungsstelle, Nümmerchen gezogen und gewartet.

Frank kommt auf die glorreiche Idee, doch den Verwerter mal anzurufen.
Der war sehr gesprächsbereit, hat aber auch nur bestätigt, dass Willy zum Würfel verwertet sei.
Leider hat Frank dann vergessen, nach dem  KfZ-Brief zu fragen.

Was ihn nur verwunderte, war, dass der Verwerter darum gebeten hat, beim Abmelden nicht zu verraten, dass der Wagen endgültig abgemeldet würde zur Verschrottung, denn dann müsse er mehr Steuern zahlen....
????
Wir sollten sagen, der würde abgemeldet aber danach noch irgendwo gelagert.

Also nicht verschrottet.

Hallooo?
Für wie blöd hält der mich eigentlich?

Ich zahle hier über 6 Wochen Versicherung und Altwagen-Steuer, lasse mich 6 Wochen lang von der Werkstatt verarschen und im Anschluss auch noch wüst am Telefon beschimpfen und soll jetzt auch noch eine Verschrottung, die anscheinend schwarz gelaufen ist, decken?

Ne, Leutz, da hört bei mir alles Verständnis auf.

Aber auf jeden Fall ist Willy jetzt abgemeldet - und siehe da - man wollte noch nicht einmal meinen KfZ Brief haben!
Kfz Schein abgestempelt, die Schilder einbehalten und 7,70 € Gebühr.

Ich verstehe es nicht.
Wenn die Werkstatt keine Zeit oder keine Leute gehabt hätte, um das Auto abzumelden - ein Anruf bei mir hätte genügt.
Gleiches gilt für den Verwerter.

Aber mich 6 Wochen mit fadenscheinigen Ausreden hinzuhalten (seitens der Werkstatt) und dann noch die Chuzbe (seitens des Verwerters) zu haben, darum zu bitten, nicht zu verraten, dasss das Auto schon verwertet sei....

Und ganz lustig ist, dass ich nun zwar die Visitenkarte des Verwerters habe, dieser aber nur als "Abschleppdienst" dort drauf steht, also nix "Verwertung" so wie Name, Adresse und Telefon.
Und auch weder im Telefonbuch oder sonstwo online zu googeln ist.
Aber es ist der Richtige, weil mein Zeuge ja mit ihm telefoniert hat....
Und die Kita dort hat auch bestätigt, dass im Nachbarhaus ein Abschleppdienst ist.

Oh, oh - was lernen wir daraus?
Immer schön fair bleiben, sonst kann es böse ausgehen.
Und bitte auch ältere, nette Ladies nicht unterschätzen.

1 Kommentar:

  1. Ha, ha, gut gemacht. Was so ein stattliches Wesen neben einer Frau alles bewirken kann ist doch unglaublich!

    Liebe Grüsse
    Brigitte

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