Freitag, 18. März 2016

Zusteller-Sklaverei

Hatte heute mal wieder ein Zusteller-Erlebnis....
Der Hermesbote klingelte mit einem Paket für Olaf.
Und ich sag noch, ich nehm alles an....

Er sagte natürlich nicht "Olaf", sondern zeigte auf das Firmen-Segel, welches vor der Wohnung von "Olaf" steht. (so fit ist er noch nicht wirklich in Deutsch).

Ich gucke kurz drauf auf den Amazon Adressaufkleber, sehe auch "Olaf" und unterschreibe auf dem Elektronikdings.

Und da ich mich wunderte, wieso Amazon auch mit Hermes versendet (bei mir immer DHL), hab ich dann danach noch mal auf den Aufkleber geguckt:

Da stand "Olaf Meyer, DHL-Shop xxx Str. 10....."
Das ist der Postshop bei uns im Hause.

Ich also von oben Fenster auf und dem Knaben hinterher gepfiffen - Ey, falsches Paket!!!!

Er kommt also wieder hoch und versteht die Welt nicht mehr.
Zeigt mir mehrfach den Namen "Olaf" und deutet auf das Firmen-Segel.
Er hat einfach nicht begriffen, was "Vorname" bedeutet.
Olaf +++  xxx Str. 10 = Schulze. Punkt.

Ich hab ihn dann gebeten, das doch bitte wieder mitzunehmen und unten im DHL-Shop abzugeben.
Begriffen hat er es anscheinend nicht, denn er verschwand in seinem Tranporter - mit dem Paket.
Ich hatte ihn zwar auch noch gebeten, meine Empfangsuntrschrift aus dem Maschinchen wieder rauszunehmen, aber da rannte er schon nach unten - OK, die Jungs stehen ja auch wirklich unter enormem Zeitdruck.

Meine Nachfrage im Postshop unten ergab, dass eben kein Paket für einen Olaf Meyer abgegeben wurde. Und nein, der sei auch kein Mitarbeiter, aber wenn die Packstation beim Aldi voll sei, dann kämen die Pakete eben hier zum DHL-Shop.

Mein Versuch, mit Hermes per Kontakt oder Fon Verbindung aufzunehmen, scheiterte zum einen an den Vorgaben für die Internet-Kontaktaufnahme und insbesondere an den unverschämten Preisen, die die per Telefon verlangen.

Ich zahle doch nicht auch noch dafür, dass dieser Paketdienst anscheinend nur noch ausländische Mitarbeiter beschäftigen kann, auch wenn sie der Sprache und des Adressenlesens anscheinend noch nicht genügend mächtig sind. Wahrscheinlich ist den Deutschen dieses Sklaventum über, und mit Ausländern kann man es ja machen....
Scheissfirma!

Und der Kunde muss jetzt noch länger auf sein Paket warten.

Und ich warte darauf, dass sich jemand bei mir beschwert, weil ich ein Paket angenommen habe, welches den Empfänger erst einmal nicht erreicht.
Per Internetmeldung gilt es nämlich als "empfangen", solange mich der Bote nicht wieder löscht.

OK - ich habe daraus gelernt, doch immer erst die Adresse zu vergleichen.

Ich frage mich nur, wo die Zeiten hin sind, in denen man auch in Großstädten seinen Bezugs-Zusteller hatte (Post wie Paket), abgesehen von Urlaubs- oder Krankheitszeiten.

Heute wird gewechselt, wie Firma gerade meint, die Zeiten der Zustellung sind nicht mehr wie gewohnt, sondern völlig durcheinander, die Mitarbeiter der Dienste sind einfach nur noch gestresst und getrieben -

Ja wo soll denn das bitte hinführen????

Aber Porto erhöhen und sich hinter kostenpflichtigen Hotlines verstecken und dabei den Service und das Betriebsklima versauen....

Bei aller Liebe, das ist weder ökonomisch noch zeugt es von Führungskompetenz.

Das ist einfach Profit auf Verschleiss und Not aufgebaut.
Ellenbogenkapitalismus pur.
Und als Kunde hast du ja keinen Einfluss mehr - kannst dir höchstens Brieftauben zulegen, sofern es dir erlaubt wird - und das war's dann schon.

Aber welche Brieftaube kann schon Pakete schleppen?

Ich hab gar nichts gegen Kapitalismus.
Also, dass ich, sofern ich die Verantwortung trage, auch dafür entlohnt - besser: belohnt werde.

Das ist ein voll normales Belohnungssystem, denn auch meine Mitarbeiter werden ja letztendlich nach Leistung bezahlt (ja, ja ... Motivation, Anreiz, Anerkennung...) und nicht zu vergessen - auch die Arbeitsbedingungen spielen hierbei eine Rolle.

Ich weiss, von was ich spreche - hatte schon mal das Missvergnügen, einen Betrieb von dunkelrot in kürzester Zeit ins Schwarze zu führen. Hat aber geklappt!

Aber das interessiert ja die Konzerne nicht.

Postzustellung ist nun mal notwendig, und das ist wieder so ein Spielchen mit der "Abhängigkeit" der Kunden. Zumal im Zeitalter des Internet-Konsums.

Gut, ich höre jetzt auf.
Auch ich muss mich mit den Fakten arrangieren.

Aber trotzdem kritisiere ich und bin mir bewusst, dass es so auf Dauer nicht gutgehen wird.

Da ist ein ganz, ganz dicker Wurm bei uns im Getriebe!!!!!


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