Montag, 30. Oktober 2017

Uhren - Gedanken dazu.

Es ergab sich auf Facebook die Frage, ob man Uhren mag oder nicht.
Und es wurde die These aufgestellt, dass eine Uhr einzwängt, während "Zeit" an sich "fließt".

Da ist sicher etwas dran, wenn ich an "Stechuhren" denke.

Aber eine Stechuhr ist für mich keine Uhr, sondern ein Überwachungsinstrument.

Uhren sind anders.

Ich mag Uhren.

An der Wand - das Ticken - es beruhigt.
Am Handgelenk, wenn sie "anders" sind.
(Meine Lieblingsuhr hat ein Ziffernblatt wie eine (runde) Palette - mit nur 3 Grundfarben plus schwarz und weiß als Farbtupfer (von 08:00 - 12:00) drauf, und die Zeiger sind 2 Pinsel...)

Vielleicht ist es ein wenig wie die Geschichte mit dem halb leeren und dem halb vollen Glas.

Wie spannend, zu überlegen, wo auf der Welt es jetzt wieviel Uhr ist.
Was macht meine Freundin in Siam, was die in Texas gerade?
Spannend, auf einen Termin zu warten.
Interessant, dass manche Minuten /Stunden sich unheimlich in die Länge ziehen und wie schnell andere verfliegen.
So praktisch, um sich zu verabreden.

Und nein - ich habe mich mein Leben lang nie von einer Uhr versklaven lassen. Sie tut ihren Dienst, ich den meinen.
Ich kann sie ja auch vorstellen, wenn ich mehr Zeit brauche.

Nur Uhren, die nachgehen, die mag ich nicht.
Da fühle ich mich um Lebenszeit betrogen.

Auch digitale Zeitanzeigen finde ich nicht sonderlich sympathisch.
Sie ticken nicht.
Sie sind reiner Zweck, seelenlos.

Neulich - ohne Uhr - fragte ich einen Passanten nach der Uhrzeit.
Der holte sein Smartphone heraus und meinte: "16:32".

Ich habe mich bedankt.
Und schmerzlich den Spruch "halb Fünf" vermisst.

Seit dem mag ich Uhren noch lieber.

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