Montag, 8. Juni 2009

Hier ist der kleine Rädelsführer aus der Spatzen-WGs - der zwitschert vor (aber richtig laut!) und die anderen tschilpen und zwitschern hinterher:


Das hat der gestern den ganzen Nachmittag veranstaltet.
Wie der Oberlehrer.
Seit dem ist Ruhe unterm Dach.
Vielleicht haben Spatzen ja auch so was wie eine Entlassungsfeier.... so ins freie Leben.... ???

Also ne Karstadt-Demo war es jedenfalls nicht.
Wobei ich es unglaublich finde - bei allem Verständnis für die betroffenen Angestellten - daß "der Staat" (es sind ja letztendlich nur die gewählten Volksvertreter) sich fürden einen Konzern stark macht und den anderen abwinkt.

Ne, ne - das mit dem Abwinken finde ich schon OK - letztendlich sind wir hier nicht im kommunistisch-sozialistischen Staatsfirmenimperium (was pleite ging), sondern in der freien Marktwirtschaft.
Und wenn es Frau Schickedanz und Erben entgangen ist, daß Karstadt mißgewirtschaftet wird, dann soll sie dafür gefälligst auch gerade stehen - aber wahrscheinlich ist das alles schon rechtzeitig so abgesichert, daß die armen Bosse gar nix dafür können und all ihr schönes Geld behalten dürfen.

Ich glaube, es war letztes Jahr, als Karstadt noch Kaufhof kaufen wollte....

Und Opel - nun, ich stecke nicht drin, aber mal ganz ehrlich - kein Schwein hat es gekümmert, ob GM nun Muttergesellschaft ist oder nicht - wer Opel kaufte, fuhr eben Opel.

Es blickt ja eh keiner mehr durch, welche gute alte Firma denn nun wem und wer wem und wer wem gehört und dann wieder von wem oder wem oder gekauft, geschluckt oder totgemacht wird...

Nur finde ich es - bei aller Liebe und allem Verständnis für Politik (soweit es sich wirklich um Politik im Sinne der Bürger handelt) - absolut demoralisierend, wenn "der Staat" einem großen Unternehmen unter die Arme greift bis hin zu diplomatischen Gesprächen in USA, nur weil sonst ja so viele Arbeitsplätze flöten gehen ... moralisch gerechtfertigt einerseits damit, andererseits, weil ja armes Opel Deutschland nix dafür kann, wenn GM-Mutter pleite geht.

Ja wer hat sich denn eigentlich damals darum gekümmert, daß sich Opel von GM kaufen ließ?
Für den unbeleckten Bürger blieb Opel Opel, genauso, wie der denkt, er gehe in den Kaufhof und gar nicht weiß, daß er die METRO damit beglückt.

METRO ist doch was, wo nur Gewerbeleute einkaufen dürfen... so ein Großhandel an der Peripherie der Stadt...

Media Markt .... Saturn ....
Alles Verpackungen, in denen nicht unbedingt das drin ist, was draußen draufsteht.

Also wenn Ihr mich fragt - warum lassen unsere Politiker nicht zu, was sie jedem kleinen Unternehmer zumuten - nämlich das sogenannte "Unternehmer-Risiko". So wie es jetzt auch Karstadt vorgehalten wird.

Dann geht Opel halt kaputt - ja mein Gott - haben wir nun freie Marktwirtschaft oder nicht?
Mit welcher Berechtigung werden hier Millionen in die Sanierung eines einzelnen Unternehmens gepumpt, die letzten Endes von jedem (auch unbeteiligten) Bürger wieder bezahlt werden müssen? Und das auch noch ungefragt bzw. ohne mal die Erlaubnis dafür einzuholen?

Jetzt unterstelle ich mal, es sei wirklich fürsorgend und gut gemeint und richtig - warum verstehe ich das dann nicht?
Warum ist anscheinend niemand dazu in der Lage, mir das logisch zu erklären?

Ahhh ja - zu viel neue Arbeitslose (belastet die Agentur und danach Hartz IV und überhaupt - die ganzen Schicksale und die Zulieferfirmen und... und ... und...)
OK, das müssen wir letztendlich auch bezahlen (Sozialabgaben werden vielleicht steigen).

Egal.
Mir ist das alles zu hoch.

Ich möchte jetzt auch nicht Stunden vor dem TV sitzen und mir irgendwelche Polit-Talkshows ansehen, in denen rethorikgeschulte Leute ihre Standpunkte verteidigen (es gab da mal so was wie das Hornberger Schießen.... so gehen diese Shows auch immer aus, spätestens, wenn man dann die nächste sieht).
Und solange mein Staat nicht in der Lage ist, mir solche Maßnahmen so einfach zu erklären, daß auch ich sie verstehe, bleibe ich sehr skeptisch.


Ich habe bis vor einigen Jahren selber ein kleines Unternehmen geführt - und deshalb mögen meine Leser mir bitte glauben, wenn ich von Unternehmerverantwortung spreche.
Meine Mitarbeiter waren Frauen mit Familie, und sie haben sich wirklich mit dem Betrieb identifiziert, trotz Schichtarbeit und auch manchmal einfach ganz plötzlichen Einsätzen zu unmöglichen Zeiten....

Hätte ich Pleite gemacht - hätte es zumindest die Lokalpolitiker interessiert?
Natürlich nicht.
Und deshalb möge man mir bitte meine Skepsis verzeihen.

So, genug der Politik - es ist eh müßig....

Auf jeden Fall hat omamo gestern den nächsten Entwurf fertig gemacht.

In Natura sieht er nicht ganz so "wirr" aus (und dann natürlich das alte Problem mit den Farben amMonitor und sowieso der Bildgröße (Details) ...) - nein, es ist wirklich eine fröhliche "Kleckserei" - sie entstand so einfach aus einer Laune heraus - Grundfarben Pink, Rot und Blau - und irgendwie hatte ich immer eine Palette vor Augen - und meinen alten Malerkittel ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier freue ich mich über Eure Kommentare...

Related Posts with Thumbnails