Sonntag, 20. September 2009

Soll ich Mutter werden?

Ufffff....
Neeee - nicht ICH - das hatte ich schon - hier geht's um das Thema als solches.

J.R. hat gestern abend unter http://rahnblog.blogspot.com/2009/09/gib-acht-oder-so-oder-so.html#comment-form
(bei den Blogs unter "Blograhn") auf der rechten Seite)
Gedanken zum Kinderkriegen aufgeschrieben, denen ich mich nicht entziehen kann, und so nehme ich den Faden hier einmal auf und antworte hier (alles andere würde zu lang werden):

Sie hat sich Gedanken gemacht, mit 35 noch gewollt kinderlos, ok oder nicht? und wenn, wann vielleicht? und wenn nicht? und was dann?
Diese Gedanken sind lesenswert und bei mir erzeugen sie den Drang, darüber nachzudenken, auch wenn ich ganz bewußt zweimal Mutter geworden bin.
Hier meine Antwort, aus Platzgründen jetzt mal nicht als Kommentar:

Auch wenn Du mich jetzt vor die Aufgabe gestellt hast, das alles einmal gründlich zu drehen, zu wenden, auseinanderzunehmen, reflektieren...spontan aus dem Bauch heraus sage ich - Du hast Recht.
Zumindest für Dich.

Das ist die Crux - wir haben die Entscheidungsfreiheit, den freien Willen, und damit auch die Last der Verantwortung für sie.

Zumindest, wenn man nicht zu den folgsamen Schäfchen der vatikanischen Politik gehört (wobei ich hier niemandem zu Nahe treten will, ich war auch mal katholisch, bin aber immer noch Christ im weitesten Sinne).
Während Mutter Natur das im Tier- und Pflanzenbereich regelt, sofern der Mensch nicht egoistisch dumm eingreift, regeln wir das selber - mit Kriegen, künstlicher Befruchtung, Pille, Kindergeld, Enthaltsamkeit, Dummheit, Pragmatismus, sonstigen politischen oder religiösen Versprechen oder Verboten, Gebährwahn - wie auch immer beliebt.

Na klar hat Mutter Natur noch nicht begriffen, daß sie sich gefälligst aus unseren Angelegenheiten heraushalten soll und funkt dann ab und zu mit Tornados, Tsunamis, Erdbeben oder Hungersnöten dazwischen, was die Krone der Schöpfung jedes Mal kurzfristig aus der Fassung bringt, sofern sie dies nicht im politischen Einverständnis tut.
So ein kleines hübsches Erdbeben in den Taliban-Bergen - na, das wäre doch sinnvoll und kooperativ!

Nun versucht man uns ja auch einzureden, daß Frauen grundsätzlich die geborenen Mütter sind.
Ich glaube das nicht.
Das wird uns anerzogen, dazu kommt das berühmte "Kindchen-Schema" was bei Tieren genauso wirkt und den Schutzreflex auslöst.
Nur hat sich das mit dem Schutzreflex spätestens, wenn die Kiddies in die Pubertät kommen.

Aber wir leben ja auch nicht mehr in Höhlen, sondern in der wunderbaren Welt der Technik und des Konsums, in der man mindestens! 2 Kinder haben sollte, um die Renten zu sichern, sofern dann noch genügend Arbeitsplätze frei sind.
Dafür gibt's Kindergeld.
In China gibt's Strafgeld ab dem 2. Kind.

Ach ja - und dann gibt es noch jede Menge an Kindern, die aus allen möglichen Gründen weltweit in Heimen untergebracht sind, weil das mit den Eltern nicht geklappt hat...

Und andererseits - nicht zu vergessen die Mütter, die Kinder großgezogen hat, die es besser nicht gegeben hätte...
Auch Adolf Hitler hatte eine Mutter oder der Kinderschänder oder ... oder....
Ich weiß es einfach nicht, wie ich mich heute entscheiden würde.

Aus heutiger Sicht würde ich vieles anders machen - aber in meinem Leben fehlt die Return-Taste, die ich an meinem PC so liebe.

Kinder sind auch keine Sicherheit dafür, daß man im Alter nicht möglicherweise vereinsamt.
Im Gegenteil - die Kunst einer intakten Mutter-Kind Beziehung liegt im Abnabeln.
Und trotzdem einer bleibenden gegenseitigen Liebe, egal, was da so alles während man lebt, passiert...

Niemand darf von seinen Kindern verlangen, daß sie sich dafür verantwortlich fühlen müssen, von uns in die Welt gesetzt worden zu sein und deshalb nun für uns da zu sein haben und vielleicht auch noch die Beerdigung bezahlen müssen, weil die Lebensversicherung schon zu Lebzeiten ausbezahlt wurde.
Ich habe meine Kinder nicht gefragt, ob sie auf die Welt kommen wollen.
Also sind sie auch dafür nicht verantwortlich.

Aber zurück zur Frau, die sich fragt - soll ich? "Muß" ich? Will ich?

Nun, das muß jede Frau, sofern sie ein wenig Verantwortungsbewußtsein hat, selbst entscheiden.
Wer dazu steht, diese immense Aufgabe nicht übernehmen zu wollen, weil - nun, warum auch immer!!!! Völlig egal!
Der soll auch dazu stehen.
Ich finde da nichts Verwerfliches dran.
Im Gegenteil.

Wer sich unsicher ist (was aber bedeutet, daß frau schon wollen würde, wenn sie sich denn trauen täte...)
So wie J.R. so treffend schreibt - "ich lasse das Leben entscheiden" -
der hat doch schon entschieden.
Und ist bereit, dann auch ggf. Einbußen in seiner persönlichen freien Entfaltung hinzunehmen.

Was ich für den größten Blödsinn halte, ist dieses Totschlagargument von wegen dem "Ticken der biologischen Uhr" - wer hat denn das erfunden?
Kann eigentlich nur ein Mann gewesen sein.
Den betrifft das doch eh nicht.

1.) weiß doch keiner genau, ob er nicht schon irgendwo Vater wurde, aber nicht erwischt worden ist,
2.) geht er i.d.R. weiter seiner Karriere und seinen Hobbies nach, denn frau sorgt schon dafür
3.) im schlimmsten Fall zahlt er Alimente - na und. In allen Pfändungstabellen kann er nachlesen, wieviel weniger ihm dafür vom Lohn/Gehalt abgezogen wird, ohne daß er die Arbeit und Einschränkungen wegen der lieben Kinder hat. (Mammi = Nanny)

Ausnehmen hiervon möchte ich ausdrücklich alle Hausmänner und alleinerziehenden Väter (doch, die jibbet!)

Egal - ich könnte jetzt einen zig-Seiten Aufsatz, fein strukturiert schreiben - aber das will ich gar nicht.
Wollte ursprünglich nur einen kleinen Kommentar zu J.R.'s Blogthema schreiben.

7 Kommentare:

  1. Ich musste mich mal äußern zu diesem Thema.... da kann ich ja nicht anders...

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  2. Ja Rosi - wo denn?
    Ich geh mal gucken.....

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  3. Wunderbar mo, ich mußte mich sehr zurücknehmen mit meinem Kommentar. Jeder ist seines Glückes Schmied und niemand soll sich dafür rechtfertigen müssen.

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  4. Na, Heike, ich hoffe das mit dem "Zurücknehmen" ist so gemeint, daß man eigentlich mit einigen Seiten antworten müßte, weil es ein Thema ist, das mit unendlichen anderen Themen verknüpft ist ... ich denke immer noch darüber nach.
    ;-)
    Und es ist sicherlich auch ein Thema, in dem sich trefflich streiten läßt - denn, last not least - es kann und soll auch nur jeder für sich entscheiden.
    Egal ob Ja - Nein - Vielleicht - Eigene - Adoption -
    Nur Voraussetzung ist natürlich, daß der Mensch dazu auch reif genug ist...

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  5. ich finde jeder sollte für sich entscheiden ob er Kinder will oder nicht.Nur muß es natürlich auch beim Mann so sein.
    Ich denke es geht nicht gut und wäre auch unfair wenn einer sich abfinden muß.Ich habe meinen Mann gleich beim ersten Treffen gefragt ob er Kinder will.Hätte er keine gewollt hätte es kein weiteres Treffen gegeben.Denn ich wollte eigentlich 6.Aber ich hätte mich nie von irgend welchen Anderen beeinflussen lassen.Was ich allerdings nicht gut finde sind Frauen,die meinen mit 63 noch Kinder zu bekommen.Ich glaube die denken nicht mehr an die Kinder.
    Denn wenn sie Pech haben überleben sie nicht mal die Konfirmation.
    Und es sollte schon so sein das ich für mein Kind da bin bis es sein eigenes Leben leben kann

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  6. Ilona - habt Ihr die 6 Kinder geschafft?
    Und logisch hast Du Recht - es gehören immer 2 dazu (zumindest für den Anfang...)

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  7. Nee,6 sind es nicht geworden.
    Weil Männchen eigentlich nur 2 wollte.Hatten uns dann auf 3 geeinigt.
    Aber bei 3 ist eins über.Deswegen sind es nu 4

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Hier freue ich mich über Eure Kommentare...

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